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Opernsänger und Dirigent Peter Schreier ist tot * 29. Juli 1935 in Meißen;
† 25. Dezember 2019 in Dresden

war ein deutscher Sänger (Tenor) und Dirigent.

Mit seiner Stimme begeisterte er Opernfans auf der ganzen Welt. Nun ist der Tenor Peter Schreier mit 84 Jahren gestorben. Hendrik Schmidt/ DPA
Peter Schreier 2013 in Sachsen: Gastspiele in allen wichtigen Opernhäusern der Welt

Donnerstag, 26.12.2019 16:49 Uhr

Der Opernsänger und Dirigent Peter Schreier ist tot. Der Tenor starb am ersten Weihnachtsfeiertag nach langer Krankheit im Alter von 84 Jahren. Dies teilte seine langjährige Sekretärin an diesem Donnerstag mit. Zuerst hatten die "Dresdner Neuesten Nachrichten" darüber berichtet.

Schreier war einer der wenigen internationalen Stars der DDR. Er gastierte und sang an allen wichtigen Opernhäusern und Festspielen der Welt, etwa in New York, Mailand, Los Angeles, Wien und Salzburg. Dennoch verließ er den Osten nie. "Mir würde etwas fehlen, wenn ich nicht in Dresden leben könnte", sagte er einst.

Der spätere Tenor war am 29. Juli 1935 in Gauernitz groß geworden, einer kleinen Stadt zwischen Dresden und Meißen. Sein Vater war dort Kantor. Mit acht Jahren kam er zum Dresdner Kreuzchor und studierte später in Dresden Gesang und Dirigieren. Nach dem Mauerbau wechselte Schreier an die Staatsoper in Ost-Berlin.

ADN-Bildarchiv/ Ullstein Bild
Tenorlegende Peter Schreier Der Weltsachse

1959 stand er erstmals auf der Opernbühne - als Erster Gefangener in Beethovens "Fidelio". Drei Jahre später schaffte er den Durchbruch als Belmonte in Mozarts "Die Entführung aus dem Serail".

Schreier galt als einer der führenden lyrischen Tenöre des 20. Jahrhunderts. Mit 65 Jahren nahm er Abschied von Opern- und Konzertbühne. Danach war er noch als Dirigent und Lehrer aktiv, bis auch das zu beschwerlich wurde für seine Gesundheit.

Er litt seit vielen Jahren an Diabetes, musste zweimal die Woche zur Dialyse und hatte Probleme mit Hüfte und Rücken.

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Peter Schreier wurde am 29. Juli 1935 in Meissen geboren. Er verbrachte seine ersten Jahren in Gauernitz, einem Dorf südlich von Meissen, wo sein Vater Kantor und Lehrer war. In Juni 1945 trat er in das Internat des Kreuzchores in Dresden ein. Das war nur einige Monate nach der Verwüstung Dresdens. Peter Schreier war damals knappe 10 Jahre alt. Der Chor machte in dieser Zeit einen neuen Anfang. Die jungen Sänger und ihre Lehrer wohnte in einem Keller am Rande Dresdens. Dirigent Rudolf Mauersberger erkannte bald Peter Schreiers grosse Begabung. Er überliess ihm viele Solopartien und verfasste auch Musik die speziell geeignet war für die Altstimme Schreiers. Noch heute gibt es einige CDs mit Aufnahmen aus dieser Zeit.

Als Peter Schreier 16 Jahre war, kam er in den Stimmbruch. Danach entwickelte er, wie er sich immer schon wegen den Evangelistenpartien bei Bach leidenschaftlich gewünscht hatte, seine Tenorstimme. Nachdem er sich für die Musik als Beruf entschieden hatte, gefördert durch Rudolf Mauersberger, studierte er erst bei einem privaten Lehrer und später an den Dresdener Musikhochschule. Er absolvierte dort auch ein Studium für Chor- und Orchesterdirigent.


Quelle: mhalberstadt.net


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.07.2023 - 09:04